Gleiche Bildungschancen für alle Kinder
In Zusammenarbeit mit der Freudenberg Stiftung, Weinheim, fördert die Aktion Kleiner Prinz seit 2018 in Nordmazedonien das Projekt „Gleiche Bildungschancen für alle Kinder“. Durch das Projekt werden pro Jahr 40 Romakinder im Vorschulalter auf ihren Schulbesuch intensiv vorbereitet. Die Kinder lernen die mazedonische Sprache, Hygieneregeln, die Haltung eines Stiftes und vieles mehr. Ohne diese Unterstützung würden die Kinder sich nicht für die Klasse einschreiben und somit aus dem Schulsystem fallen. Die Erfolgsaussichten werden dadurch verbessert, dass Eltern und Geschwister einbezogen werden. Die Familien gehören zu den ärmsten in Suto Orizari und Gorce Petrov, wo das Projekt angesiedelt ist. Ein großer Teil der Eltern hat selbst keine Schule besucht und lebt vom Müllsammeln. Schon im Vorschulalter werden die Kinder zum Müllsammeln oder Betteln angehalten. Die Eltern müssen motiviert werden, ihren Kindern den Besuch einer Schule zu ermöglichen. Projektpartnerin vor Ort ist die Organisation Dendo Vas, Skopje.
Ein weiteres Problem sind Kinder, die mit ihren Eltern einige Jahre im Ausland waren und zurückkehren. Sie müssen zunächst die mazedonische Sprache lernen. Für die Klasse, die ihrem Wissen entspricht, sind sie zu alt. Viele fallen durchs Raster und können gar nicht mehr zur Schule. Auch hier bemüht sich Dendo Vas, mit den Behörden ein Programm zu entwickeln und Nachhilfe zu bieten, um diese Kinder in die passenden Klassen zu integrieren.
Die Bevölkerungsgruppe der Roma steht in Mazedonien am Rande der Gesellschaft. 73% der Erwachsenen sind arbeitslos, doppelt so viele wie Mazedonier. Die Roma haben im Vergleich zu anderen ethnischen Gruppen die geringste Schulbesuchsrate und dadurch Probleme, sich in den Arbeitsmarkt zu integrieren. Wenn die Kinder nicht an den Schulbesuch herangeführt werden, wird sich die wirtschaftliche Benachteiligung fortsetzen.