Schulen und Kindergärten im Kongo
Der Vertrag mit Bischof Bodika wurde bei seinem Besuch am 23. November 2021 unterzeichnet. In Kikwit entsteht seitdem mit finanzieller Unterstützung der Aktion Kleiner Prinz ein weiteres Schulgebäude und eine schützende Mauer um den ganzen Schulkomplex.
Das Engagement der Aktion Kleiner Prinz begann vor Jahrzehnten in Goma, im Osten der Demokratischen Republik Kongo. Inzwischen haben wir unser Engagement auf den Westen ausgeweitet. In Kimbulu beteiligten wir uns an der Finanzierung eines Schulzentrums (siehe separate Projektbeschreibung „Schulneubau in Kimbulu“), in Bandundu, 240 km von Kimbulu entfernt, entsteht nach und nach mit finanzieller Hilfe der Aktion Kleiner Prinz ein Ausbildungszentrum.
In Kikwit, Hauptstadt der Provinz Kwilu, finanzierte die Aktion Kleiner Prinz 2017 den Bau eines Kindergartens. Momentan entsteht dort mit finanzieller Unterstützung der Aktion Kleiner Prinz in drei Bauabschnitten: jeweils drei Klassenräume mit Lehrerzimmer und Bibliothek, eine Grundschule. Bildung ist im Kongo, wie überall, der Schlüssel für ein besseres Leben. Im Kongo sind die größten Probleme Aberglaube, Zauberei und die Stammesfeindschaften. Das Umdenken muss bei den Kleinsten beginnen. Deshalb haben wir zunächst das Kindergartenprojekt unterstützt und finanzieren jetzt den Bau der Grundschule. Unser verlässlicher Projektpartner vor Ort ist Bischof Bodika. Gemeinsam mit Dr. Otte war Bischof Bodika schon mehrfach in Warendorf. Das Schulprojekt in Kikwit liegt ihm besonders am Herzen, denn dieser Ort, ein bedeutender Kreuzungspunkt für den Ost-West-Handel in der DRKongo, ist infolge eines Bürgerkrieges in der Provinz Kasai durch den Zustrom von Flüchtlingen in kürzester Zeit von 10.000 auf 19.000 Einwohner gewachsen. Ein großer Teil der Flüchtlinge sind Kinder. Ihnen gilt unsere langfristig angelegte Hilfe.
Im Jahr 1997 wurde das Land (das damals noch Zaire hieß) abermals hart getroffen: Das Leben von vielen tausend Flüchtlingen aus Ruanda in einem Lager nahe der Stadt Kisangani war durch Cholera, Überflutung und Hunger bedroht. Wieder konnte die Aktion Kleiner Prinz durch 100.000 DM und sechs Tonnen medizinischer Hilfsgüter Schlimmeres verhindern. Die medizinische Hilfe ging an das Virunga-Hospital in Goma, wo die Infusionen aus Deutschland Hunderte von cholerakranken Kindern vor dem sicheren Tode retteten.
Als sei das Elend der Bevölkerung noch nicht groß genug, zerstörte 2002 der Ausbruch des Vulkans Nyragongo einen großen Teil Gomas und mit ihm auch dieses segens- und traditionsreiche Krankenhaus. Um die für die Überlebenden dringend nötige medizinische Hilfe einigermaßen zu sichern, wurde in einem weniger gefährdeten Teil der Stadt unter Leitung des Allgemeinmediziners Dr. Berndt Otte das Feldhospital Bethesda errichtet. Von damals bis heute ist die Aktion Kleiner Prinz mit erheblichen finanziellen Zuwendungen am Wiederaufbau dieses Krankenhauses beteiligt. So steuerte sie Geld zum Bau eines neuen Operationstraktes und danach noch einmal zur Erweiterung des Krankenhauses und zur Beschaffung medizinischer Hilfsmittel und Instrumente bei. Im Jahr 2006 beteiligte sie sich maßgeblich am Bau einer Entbindungs- und Geburtsstation sowie 2007 an der Installierung einer Solaranlage. 2010 konnte mit finanzieller Unterstützung der Aktion Kleiner Prinz und der Johannes Beese Stiftung ein Kinderkrankenhaus gebaut werden.
GomaDas Krankenhaus in Goma 2011Die Zisterne des Krankenhauses
Der gebürtige Warendorfer Dr. Otte, freier Mitarbeiters der Vereinten Evangelischen Mission, verfügt über jahrzehntelange Erfahrungen mit Hilfsorganisationen in Afrika. Die Aktion Kleiner Prinz erhält von ihm regelmäßig detaillierte schriftliche und – bei seinen Besuchen in Warendorf – auch mündliche Berichte über die Verwendung der Gelder und weitere notwendige Hilfen. Zum Beispiel setzte er sich 2011 für den Bau eines neuen Schulzentrums in Kimbulu ein (siehe separaten Projektbericht) und 2014 für den Bau eines Gesundheitszentrums in Kalungu, 50 km von Goma entfernt. Beide Projekte wurden von der Aktion Kleiner Prinz gefördert.
Von seinen Schützlingen im Kongo erzählt Dr. Otte sichtlich beeindruckt: „Immer wieder bewegen mich die Freundlichkeit und Freude der Menschen, die trotz ihrer Armut und verzweifelten Situation lachen und singen“.