Hilfe für philippinische Familien

Aktion kleiner Prinz
Am 8. November 2013 verwüstete Taifun „Haiyan“, der auf den Philippinen „Yolanda“ genannt wurde, weite Teile der Philippinen. Mehr als 6.000 Menschen wurden getötet, unzählige Häuser zerstört. Viele Hilfsorganisationen, darunter auch die Aktion Kleiner Prinz, bemühten sich um schnelle Hilfe für die betroffenen Menschen.

Der Zufall kam uns zu Hilfe. Die Warendorferin Teresita Koopmann, geborene Philippina, hatte bereits vor der Katastrophe einen Aufenthalt in ihrem Heimatland geplant. Da sie Land und Leute gut kennt, konnte sie mit finanzieller Unterstützung der Aktion Kleiner Prinz gezielt und wirkungsvoll Soforthilfe leisten.

Teresita Koopmann kümmerte sich zunächst auf der Insel Cebu, nicht weit vom Katastrophengebiet um Tacloban entfernt, um traumatisierte Kinder. Schnell stellte sich aber heraus, dass die Situation im Norden des Landes noch viel schlimmer war als in Cebu City. „Dort sind viele Dörfer völlig zerstört, und die Menschen müssen noch mit Nahrung versorgt werden“, berichtete Teresita. „Also fahre ich am Samstag mit einheimischen Helfern und einem Arzt in dieses Gebiet.“

„Bangon Pilippinas!“ – „Steht wieder auf, Philippinos!“. Diesen Satz las Teresita Koopmann an der Front des schwer beschädigten Rathauses der Stadt Ormoc auf der Insel Leyte. Die Insel Leyte wurde durch den verheerenden Taifun weitgehend verwüstet. „In den größeren Städten“, berichtete Teresita Koopmann, „engagieren sich die großen Hilfsorganisationen mit Erfolg.“ Auf dem Lande aber sei bisher kaum Hilfe angekommen und es herrsche größte Not. Sie ist deshalb unter erheblichen Schwierigkeiten in abgelegene Dörfer in den Norden der Insel Cebu und auf die Nachbarinsel Leyte gefahren, um dort Mittel für den alltäglichen Bedarf, zum Beispiel Reisnudeln, Dosenfisch und Kekse, an kinderreiche Familien zu verteilen. Auch Seife und Waschmittel sowie T-Shirts für Kinder hatte sie im Gepäck. Später organisierte sie Dachbleche, denn der Sturm hatte viele Häuser zerstört und weitere abgedeckt. Gemeinsame Hilfsaktionen mit einem einheimischen Mediziner, der sich auf ein gutes logistisches Netz stützen konnte, folgten.

Nachdem für das Überlebenswichtigste gesorgt war, entstand der Plan, für kinderreiche Familien, denen der Wirbelsturm alles genommen hatte, neue, einfache Häuser zu bauen. Mit organisatorischer Hilfe der Steyler Missionare, die schon seit Jahren vor Ort sind, konnten insgesamt 185 landestypische Häuser gebaut werden. Zudem wurde in der Mitte der neuen Ansiedlung ein Zentrum in Massivbauweise errichtet, das bei neuen Taifunen Zuflucht bietet und ansonsten als Kindergarten dient. Auch ein Gesundheitszentrum wurde wieder aufgebaut.

Eine weitere Projektidee hatte Teresita Koopmann Ende 2017. Bei einem Taifun, der die Philippinen Ende 2015 heimsuchte, waren viele Fischerboote zerstört worden, die zum Teil bis jetzt nicht ersetzt werden konnten. Ein Boot kostet mehrere hundert Euro, und das können sich die armen Fischer nicht leisten. Da es kaum staatliche Hilfen gibt, erklärte sich die Aktion Kleiner Prinz bereit, seetüchtige Boote zu finanzieren, die von mehreren Fischern gemeinsam genutzt werden können.

Ebenfalls seit 2017 unterstützt die Aktion Kleiner Prinz auf den Philippinen eine neu gegründete Kita. Der Vorschlag kam von Mara Thiemann, einer früheren Schülerin von Teresita Koopmanns Ehemann Johannes. In ihrem Auslandssemester auf den Philippinen war Mara Thiemann auf ein großes Problem aufmerksam geworden. Die Menschen in dem Dorf, in dem sie als Sozialhelferin tätig war, sind sehr arm. Wenn sie kleine Kinder haben, fällt entweder der Verdienst der Frauen weg, oder die oft nur unwesentlich älteren Geschwister müssen sich um die Kleineren kümmern. Das führt zu Vernachlässigung, oft verbunden mit schlechter Ernährung und mangelnder Hygiene. Mara Thiemann fasste den Entschluss, eine Kita zu gründen. Ihr Konzept überzeugte den Vorstand der Aktion Kleiner Prinz, der sich seitdem maßgebend an der Finanzierung der Kita beteiligt. Die Unterstützung der Aktion Kleiner Prinz wird auf mehrere Jahre verteilt, so dass die Nachhaltigkeit des Projektes gewährleistet ist.